Donnerstag, 3. April 2014

Veterama Hockenheim 2014 Nachlese


Saisonstart in Hockenheim

Volles Haus und Sonnenschein waren die Garanten für gute Laune bei Besuchern und Händlern auf der Frühlings-Veterama auf dem Hockenheimring.

Bereits am Freitagnachmittag waren die meisten Stände aufgebaut und die „Insider“ gingen auf Schnäppchenjagd. Die Waren lagen deponiert auf langen Tischreihen, in Regalen und manchmal auch auf dem Boden, einige Schätze in Kisten verborgen. Gerade bei den nicht ganz so professionellen Händlern, ist „Handeln“ durchaus noch angesagt. Ausklingen ließen es die Meisten bei Sonnenschein in unserem Veterama Verpflegungszelt und zogen ein erstes Resümee.

Als sich am Samstag um 8:30 Uhr die Tore öffneten, die unter den Tribünen hindurch in das weiträumige Fahrerlager führten, herrschte in den Gängen zwischen den Ständen nach kurzer Zeit enges Gedränge. Die ersten schwergewichtigen und sperrigen Fundstücke wurden dann ins „Service Depot“ geschleppt, um später abgeholt zu werden.

In dem Bereich der „Show Arena“ rollten, fast schon wie Perlen aneinander gereiht, die Old- und Youngtimer zur Präsentation für das Publikum an. Nach kurzer Zeit meldete das Veterama Team von Tor 1: “So jetzt sind wir schon bei Nummer 200“ und es war kein Ende in Sicht.

In diesem Jahr präsentierte Veterama zum 1. Mal ein tolles Rahmenprogramm. Driftfahrer zeigten auf ihren speziell für diesen Sport präparierten Rennwagen wie man ein derart PS strotzendes Fahrzeug im Grenzbereich beherrschen kann. Und die Jungs konnten es. Sehr zum Wohlgefallen der Besucher und Aussteller, die sich schnell ihre Plätze auf den Innentribünen suchten, um bessere Sicht auf die spektakulären Drifts in der Sachs-Kurve zu haben. Einige zog es direkt ins Auto, denn es wurden Taxifahrten angeboten. Es dröhnten die Motoren und Reifen entledigten sich jaulend ihrer Gummireserven – eben Hockenheimring pur.

Als es wieder ruhiger wurde, begannen die ersten Verhandlungen auf dem Marktplatz. Die Palette der angebotenen Fahrzeuge war äußerst beeindruckend.
Einige Beispiele:
DKW Sonderklasse Baujahr 1958, schwarz mit charmanter Patina für 8.500 € und noch ein DKW als eleganter Sportwagen mit der Typenbezeichnung SP von 1961 für 25.000 €.
Ein Opel Rekord A von 1964 in vornehmer hellgrauer Lackierung mit 70.000 Originalkilometern für 10.950 €.
Ein wunderschöner Lagonda von 1935, perfekt restauriert für 99.500 €. Der Mercedes Benz 280 SE von 1978 sollte stolze 12.500 € bringen.
Der kleine MG von 1972 war mit 8.400 € ausgezeichnet.
Auf dem Preisschild eines Mercedes Benz 280 SL W 107 Baujahr 1979 in mittlerem Zustand stand 11.500 €.
Der Mercedes Benz 420 SE W 126 von 1987 in einem wunderschönen weinrot mit harmonisch passender Innenausstattung sollte 6.500 € kosten.
Eine Mercedes Benz Pagode von 1966, der von Malaga angerollt war, hatte der Besitzer mit 36.900 € ausgezeichnet.

Unter den vielen Porsche Fahrzeugen war ein Porsche 993, Baujahr 1994 besonders auffällig. 300 PS Bilstein Dämpfer, Turbo Räder, mit 90.000 Originalkilometern auf dem Tacho, sollte dem neuen Besitzer 54.911 € wert sein.
Ein BMW 1802 in weiß, Baujahr 1975, war mit 11.900 € beschildert.
Der kleine Trojan-Kabinenroller von Heinkel, perfekt restauriert, war mit 12.500 € ganz sicher nicht überteuert.
Und dann war da noch der knallrote Ford Thunderbird von 1955, der angeblich einmal der legendären Marylin Monroe gehört haben soll. Das Fahrzeug war mit 39.900 € sicher nicht zu teuer, wenn die Geschichte stimmt.

Besonders beeindruckend für die Schrauberszene waren etliche Restaurierungsobjekte, wie zum Beispiel das komplette Fahrgestell eines Rolls-Royce Typ 20/25 Baujahr 1932, 8 Zylinder Motor, Spitzwand, Armaturentafel, Kühleraufgepumpten Reifen für 15.500 €.
Dagegen war der zwar seltene, aber ziemlich abgeschabte Maico Champion, der im Jahr 1953 einmal ein „Neuwagen“ war, für 12.500 €, sicher nur etwas für spezielle und mutige Kleinwagensammler.

Die Liste der automobilen „Sonderangebote“ auf dem Marktplatz könnte hier beliebig fortgesetzt werden, so vielfältig und gut war das Angebot. Eben eine echte Veterama Mischung.

Es gab natürlich auch ein ausreichendes Angebot an Zweirädern: Angefangen vom Hochrad aus dem vorletzten Jahrhundert bis hin zu den Liebhaber-Maschinen der siebziger und achtziger Jahre.
Eine Honda T 50 von 1967, die man liebevoll „little Honda“ nannte, hatte 1.500 € auf dem Scheinwerferglas stehen.
Die Yamaha 250, die aus dem Jahr 1979 stammte, war für einen „Einsteiger“ für 1.000 € zu haben.
Vespas gab es in allen Farben, allen Baujahren und fast in jedem Zustand.
Dagegen war die Norton Commando für 9.500 € sicher schon etwas für Fortgeschrittene und auch die daneben stehende AJS von 1960 ohne Preisangabe lag sicher im höheren Preissegment.
Eine BMW R 68, perfekt restauriert, war mit 35.000 € sicher eines der hochwertigsten Motorräder auf der diesjährigen Frühjahrs Veterama.

Noch eleganter und exklusiver wurde es dann im Glaspavillon, inmitten der Veterama. Dort hatte die Firma Siebenrock, neben einigen exklusiven Händlern und einem Autohaus eine ganze Armada an klassischen und hervorragend restaurierten Motorrädern aufgefahren.

Mit dem vielfältigen Angebot an den Ersatzteilständen, mit dem Marktplatz und der Show Arena hat sich die Frühjahrs-Veterama auf dem Hockenheimring in beeindruckender Weise etabliert. Über 1.000 Händler, 2.500 Standbetreiber und mehr als 20.000 begeisterte Besucher sind der Beweis dafür, dass die Veterama am Hockenheimring eine Bereicherung für das „rostigste Hobby der Welt“ ist.


WAS

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